Evangelisches Gemeindehaus Bammental
Aloys – Henhöfer – Haus
Was war vor 1960?
Gemeindliches Leben der evangelischen Kirchengemeinde Bammental fand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hauptsächlich in der Kirche, der Sakristei, dem Pfarrhaus oder auch ganz einfach, unter freiem Himmel, vor der Kirche, vor der Schule, also dem heutigen Rathaus, oder auch vor der Turnhalle statt.
Am 15. September 1950 trat Pfarrer Julius Hirsch seinen Ruhestand an und noch im selben Monat übernahm sein Nachfolger, Pfarrer Wilhelm Koch, die Pfarrstelle in Bammental. Er war es dann auch, der erstmals Überlegungen zum möglichen Bau eines Gemeindehauses im Kirchengemeinderat zur Sprache brachte. Nur konnten diese Gedanken aufgrund vieler wichtiger und kostenintensiver Maßnahmen zu Beginn der 50er Jahre nicht weiter verfolgt werden. Die Anschaffung der neuen Glocken, Renovierungen des Pfarrhauses, in das sich der Schwamm eingenistet hatte, und die Renovierung der Orgel und des Kirchenschiffs waren wichtigere Vorhaben, die alles Andere zunächst einmal zurückstehen ließen.
Ein Beschluss wird gefasst, der Zweck bestimmt!
Im Sommer 1958 kam Dieter Görke als neuer evangelischer Pfarrer nach Bammental. Er nahm den Gedanken seines Vorgängers wieder auf und trug ihn dem 1959 neu gewählten Kirchengemein- derat vor. Bei den damaligen Kirchengemeinderäten Albert Stadelmaier, Karl Beck, Fritz Fries, Ludwig Ziegler, Hermann Steinmann, Willi Gattner und Peter Scholl stieß er damit auf offene Ohren. Sie fassten einstimmig am 23. September 1959 folgenden Beschluss:
„Die Äußerungen des Gemeindelebens in unserer Gemeinde leiden darunter, dass zur Abhaltung der verschiedenen Gemeindeveranstaltungen und für die Zusammenkünfte der Gemeindekreise keine geeigneten Räume vorhanden sind. Es ist daher in der Gemeinde der Wunsch laut geworden ein Gemeindehaus zu errichten. Der Kirchengemeinderat beschließt diesem Wunsch statt zu geben indem Vorbereitungen getroffen werden, die eine alsbaldige Planung eines Gemeindehauses und Ausführung desselben zu ermöglichen.“
Weitere Vorberatungen in den nächsten Kirchengemeinderatssitzungen folgten. Dabei wurden zunächst einmal Themen wie Finanzierung des Bauvorhabens und vor allem auch mögliche Standorte für das Gemeindehaus diskutiert. Am 08. Mai 1960 war man schließlich soweit, dass das Vorhaben in einer Gemeindeversammlung vorgestellt werden konnte. Warum benötigen wir ein Gemeindehaus war die zentrale Frage, deren Beantwortung wie folgt lautete:
- Für die Unterweisung der Jugend in kirchlichen und religiösen Angelegenheiten, z.B. den Konfirmandenunterricht
- Für Aufführungen von Theaterstücken und Singspielen
- Für Männerabende und Zusammenkünfte der Mütter
- Für Chorproben des Kirchenchors und des Posaunenchors
- Für Bibelabende im Winter
- Für Bazare
- Für die Belebung des gemeindlichen und kirchlichen Lebens allgemein
Und wenn wir heute, über 50 Jahre nach diesem Abend, die damals erstellte Liste durchgehen, dann stellen wir fest, dass alle genannten Veranstaltungen, ergänzt durch andere, die im Laufe der Jahre noch hinzukamen, nach wie vor in unserem Gemeindehaus ihren Platz haben und durchgeführt werden.
Im Vorfeld dieser Gemeindeversammlung waren auch die verschiedensten Vorschläge für einen geeigneten Standort diskutiert und beim Kirchengemeinderat eingebracht worden. An diesem Abend wurden folgende Alternativen vorgestellt:
- Ein Gemeindegrundstück am Heldenberg – heute an der Industriestraße
- Die Restauration Gattner – heute Bammentaler Hof / Kurpfalz-Internat
- Die Mühlwiese – heute Parkplatz hinter dem Edeka-Markt
- Das Grundstück neben der Kirche – heute Gärtnerei Hoffmann
- Das Gelände zwischen Stöhrer und Betz – heute Grundstück Hauptstraße 93
Ein Standort wird gesucht !
Da ohne einen geeigneten Bauplatz nicht gebaut werden kann, begannen nun die Kontakte und Gespräche mit der Gemeinde und verschiedenen Grundstückseigentümern über den möglichen Erwerb eines Grundstücks. Bereits im November 1960 war zu erkennen, dass der Versuch das Grundstück direkt an der Kirche zu erwerben zum Scheitern verurteilt war. Also ging am 21.11.1960 eine Anfrage an die Evangelische Pflege Schönau über die Möglichkeiten für einen Bau am heutigen Standort, im Bereich zwischen Pfarrhaus und dem Anwesen Baumann.
Unabhängig davon fanden im Januar 1961 Gespräche mit der Gemeinde Bammental über ein Grundstück am Heldenberg statt. Hier wurde erstmals der Gedanke getroffen, dass in das Gemeindehaus auch ein Kindergarten oder ein Vikariat integriert werden könnte. Ungelöste Fragen zum Thema Abwasser und Geländetausch führten dann aber recht schnell dazu, dass auch dieser Standort nicht weiter verfolgt wurde. Deshalb wurde im März die Pflege Schönau und der Evangelische Oberkirchenrat in Karlsruhe nochmals offiziell wegen des Grundstücks in der Pfarrgasse angefragt, aber auch gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die Vorstellungen der Pflege Schönau über die Höhe des Erbpachtzinses nicht den Vorstellungen des Kirchengemeinderats entsprechen.
Zwischenzeitlich stand nun auch das Gasthaus zum Elsenztal – das heutige Garni-Hotel, zum Verkauf und der Kirchengemeinderat nahm mit den Eigentümern Verbindung auf, um einen Kauf auszuloten.Deshalb fand am 31. Juli 1961 durch eine Kommission des Kirchenbauamtes eine Begutachtung der Baumöglichkeiten am Heldenberg, im Pfarrgarten und im Gasthaus Elsenztal statt. Dazu teilte das Kirchenbauamt mit, dass das Gelände am Heldenberg nicht in Betracht kommt und vom Kauf des Gasthauses zum Elsental aufgrund des baulichen Zustandes und des Preises dringend abgeraten wird.
Das Gelände im Pfarrgarten wurde befürwortet.
Daraufhin beschloss der Kirchengemeinderat am 02. August 1961 vom Kauf des Gasthauses zum Elsenztal abzusehen, mit den Eigentümern der Mühlwiese Verhandlungen über einen Erwerb aufzunehmen und, für den Fall, dass keine Einigung erzielt werden kann, das Gemeindehaus im Pfarrgarten, dem heutigen Standort zu erstellen. Nachdem die Verhandlungen mit den Eigentümern der Mühlwiese ergebnislos abgebrochen wurden, stimmte am 17.01.1962 die Evangelische Pflege Schönau der Überlassung des Bauplatzes und dem Abschluß eines Erbpachtvertrags zu.
Die Planungen beginnen !
Am 11. September 1961 hatte der Oberkirchenrat in Karlsruhe der Auftragserteilung für die Planungen an Architekt Lothar Huber aus Sinsheim zugestimmt.
Nach Erstellung der Pläne, die auf Beschluss des Kirchengemeinderats vom 04. September 1961 nun noch zusätzlich eine Hausmeisterwohnung enthalten sollten, wurden die Unterlagen an das Kirchliche Bauamt nach Karlsruhe zur Prüfung weitergeleitet. Von dort kam am 07. März 1962 die folgende Beurteilung des Bauvorhabens:
„Starke Bedenken haben wir in der Frage der Gesamtdimensionierung. Für die Bedürfnisse der Kirchengemeinde Bammental dürfte ein Objekt mit zwei Jugendräumen, Hauptsaal, kleinem Saal (Bühnenraum)recht aufwändig sein. Von den anderen Verkehrs- und Nebenräumen wollen wir nicht weiter reden. Die Abmessungen sind derart, dass man ohne große Veränderungen im Untergeschoss einen Kindergarten für 90 bis 120 Kinder unterbringen könnte, ohne wirklich richtige Gemeinde-räume zu verlieren. Diese Bemerkung ist nur als Demonstration der Ausmaße zu verstehen, denn zur Verwirklichung wäre der Bauplatz nicht geeignet.
Aus dem Bauprogramm können wir nur den Schluß ziehen, dass man entweder in den Proportionen sehr daneben gegriffen hat oder aber dass die Pläne über den kirchengemeindlichen Bedarf hinaus- gehen. Wir haben die Kosten überschlagen und sind auf 370.000.- DM ( 189.000.-€ )gekommen.
Auch hier wurde wieder das Thema Kindergarten angesprochen, das jedoch in keinem Kirchengemeinderatsprotokoll als Diskussion, geschweige denn als Beschluss Erwähnung findet. Wir werden darauf später nochmals zurückkommen.
Trotz dieses ungünstigen Bescheids bat der Kirchengemeinderat am 21. April 1962 beim EOK in Karlsruhe um die Baugenehmigung.
Das Bauamt meldete sich darauf am 25. Mai 1962 erneut zu Wort und schrieb sowohl dem EOK, als auch dem Kirchengemeinderat:
„… müssen wir leider feststellen, dass vorliegendes Projekt unserer Meinung nach für Bammental zu groß ist. Wir sind der Meinung, dass man aus diesem Projekt viel Geld einsparen könnte und und mit diesem Betrag das Pfarrhaus saniert werden sollte.“
Der Kirchengemeinderat ließ sich jedoch durch diese erneute negative Beurteilung nicht entmutigen. Am 12. Juni 1962 teilte er dem Oberkirchenrat mit, dass man bereit sei, im Erdgeschoss einen Jugendraum etwas zu verkleinern, auf eine Gemeindebibliothek zu verzichten und die Hausmeister-wohnung etwas nach hinten zu verschieben. Am gesamten weiteren Raumprogramm werden aber keine Abstriche gemacht. Daraufhin wurde am 24. August 1962 von Karlsruhe die endgültige Baugeneh-migung erteilt.
Es wird gebaut !
Nachdem gegen alle Widerstände des Kirchlichen Bauamts in Karlsruhe die Baugenehmigung durch den Oberkirchenrat erteilt war, stand einem Baubeginn nichts mehr im Wege. Er erfolgte am 05. November 1962 mit den Arbeiten zum Erdaushub auf dem Baugrundstück.
Bereits am 22. Oktober 1962 war die endgültige Einigung mit der Pflege Schönau über den Erbbauvertrag und den Erbpachtzins erfolgt. Der Vertrag, unterschrieben von Pfarrer Görke und den Kirchengemeinderäten Ludwig Ziegler und Peter Scholl wurde am 04. Dezember 1962 notariell beurkundet. Auch hier fällt auf, dass im Vertrag über die Bestellung des Erbbaurechts als Zweck die Errichtung eines Gemeindehauses mit Kindergarten ausdrücklich eingetragen ist, obwohl , wie schon einmal erwähnt, in den Protokollen des Kirchengemeinderats , wie auch in den Bauakten dazu keinerlei Diskussionen oder gar Beschlüsse zu einem Kindergarten im neuen Gemeindehaus zu finden sind.
Noch einmal, im Visitationsbericht des Bammentaler Kirchengemeinderats aus dem Jahr 1966, wurde dann das Thema Kindergarten im Gemeindehaus erneut aufgegriffen. Keine zwei Jahre nach der Einweihung des Hauses setzen sich nun ein neuer Pfarrer – Herbert Michel kam im Frühjahr 1966 als Nachfolger von Pfarrer Görke nach Bammental – und ein neuer Kirchengemeinderat – alle Kirchengemeinderäte des Jahres 1959 stellten sich 1965 nicht mehr zur Wahl – sehr kritisch mit dem Bauprojekt auseinander und legen dies in ihrem Bericht für die Visitationskommission schriftlich nieder. Dabei wird wörtlich auf die negativen Beurteilungen des Kirchenbauamts von 1962 Bezug genommen und festgestellt, dass die Planungen des Kirchengemeinderats und die ersten Anträge auf Bezuschussung des Projekts unter der Bezeichnung „Gemeindehaus mit Kindergarten“ gelaufen wären. Weiter wird dann noch ausgeführt:
„Aus unersichtlichen Gründen wurde das Verbundprojekt Kindergarten irgendwann und irgendwie eliminiert. Dem in diesem Ortsteil dringenden Bedarf wurde nicht Rechnung getragen. In einer Bausumme von 440.000.- DM hätte nicht nur der Kindergarten, sondern auch die Einrichtung von dringend benötigten Nebenräumen untergebracht werden müssen.“
Dass das Kirchenbauamt aber selbst ausdrücklich in seiner Stellungnahme attestiert hatte, dass das Baugrundstück für einen Kindergarten nicht geeignet ist, wird nicht erwähnt. Von Seiten des Kirchengemeinderats wird dagegen nun aber sogar ausdrücklich bedauert, dass relativ aufwändig gebaut wurde und dass das Haus zu weiträumig für den normalen Bedarf sei. Was zu dieser Meinungsänderung und zur Niederschrift in einem Visitationsbericht geführt hat, ist nicht mehr nachvollziehbar und relativ unverständlich. Wann ein Beschluss zu einem Kindergarten getroffen worden sein soll und wann oder warum dann davon wieder abgerückt worden sein soll, bleibt auch der Visitationsbericht als Antwort schuldig.
Im Frühjahr 1963 begannen dann die Rohbauarbeiten. In den Monaten Mai bis September 1963 erfolgten die Ausschreibungen und Vergaben der übrigen Gewerke und im folgenden Jahr, 1964, wurde das Bauvorhaben mit dem Innenausbau fertig gestellt.
Interessant ist, dass Pfarrer Görke am 09. November 1963, ohne Wissen des Kirchengemeinderats an den Oberkirchenrat in Karlsruhe schrieb:
„Im Kirchengemeinderat Bammental besteht die Absicht in dem im Bau befindlichen Gemeindehaus die Vorbereitungen zum Einbau einer Kegelbahn zu treffen. Trotz Einspruch des Pfarrers und der von ihm vorgebrachten Bedenken lässt sich der Kirchengemeinderat von diesem Plan nicht abbringen!“
Darauf erwiderte das Kirchliche Bauamt am 27. Februar 1964, dass eine Kegelbahn aus architekto- nischem Standpunkt und aus innerbetrieblichen Abläufen nicht befürwortet werden kann. Da der Kirchengemeinderat jedoch auf seinem Vorhaben beharrte, verbat der Oberkirchenrat schließlich am 18. März 1964 den Einbau bzw. die Vorbereitungen zum Einbau einer Kegelbahn. Es hieß dazu:
„Da das Bauamt, das Dekanat und der zuständige geistliche Referent den Einbau ablehnen, wird gebeten ihn zu unterlassen!“
Folgende Firmen und Handwerksbetriebe haben, neben anderen, beim Bau des Gemeindehauses hauptsächlich mitgewirkt:
- Erdaushub – Firma Mergel, Bammental
- Maurer-, Beton-, Erd- und Kanalisationsarbeiten – Firma Reinhard, Zuzenhausen
- Zimmer- und Dachdeckerarbeiten – Firma Stetzelberger,Bammental
- Gipserarbeiten – Firma Scholl, Bammental
- Plattenarbeiten – Firma Paprotny, Bammental
- Elektroinstallationen – Firma Rheinelektra, Bammental
- Schreinerarbeiten – Arbeitsgemeinschaft Beck, Hafner, Kramer, Bammental
- Sanitärinstallationen – Firma Benz ( Deibert ), Bammental
- Heizungsanlage – Firma Edinger und Müller, Bammental
- Parkettboden – Firma Frank, Stuttgart
- Malerarbeiten – Firma Benz, Bammental
- Glasfenster im Aufgang – gestaltet von Graphiker Heimold Schneider, Bruchsal – ausgeführt von Firma Meysen, Heidelberg
- Blechnerarbeiten – Firma Maier, Bammental
- Fußböden – Firma Schneider und Firma Roth, Bammental
Im Verlauf der Baumaßnahme wurde schon Ende 1963 deutlich, dass die veranschlagten Baukosten nicht eingehalten werden konnten. Das Kirchenbauamt hatte 1962 die anfallenden Gesamtkosten mit rund 370.000.- DM geschätzt. Der Architekt hatte im Rahmen der Planungen einen Betrag von 350.000.- DM ermittelt. Nach Abschluß des gesamten Bauprojekts waren die Kosten abzüglich aller Zuschüsse und Zuweisungen auf 415.000.- DM zuzüglich 25.000.- DM für die Innenausstattung, also insgesamt 440.000.- DM , angestiegen.
Der Schuldendienst für die Kirchengemeinde belief sich dadurch für die kommenden Jahre auf ca. 15.000.- DM pro Jahr und schränkte damit den finanziellen Spielraum für die Zukunft erheblich ein. Trotzdem ist es gelungen diese Belastung zu meistern und später, in den 70er und 80er Jahren weitere wichtige Großprojekte – so sei nur an die Pfarrhausrenovierungen und die umfangreiche Kirchenrenovierung von 1986 bis 1989 erinnert – zu schultern.
Und dann wird endlich gefeiert !
Das Richtfest war am 04. Juli 1963 worden und nun sollte die Einweihung am 25. Oktober 1964 erfolgen . Sie wurde sie schließlich auf Sonntag, den 08. November 1964, also fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Baubeginn, verschoben. Somit konnten auch noch die letzten offenen Arbeiten vor der Einweihung fertiggestellt werden.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte am Sonntagnachmittag Architekt Huber den Schlüssel an Prälat Hermann Maas aus Heidelberg überreichen, der ihn dann an den Hausherrn, Pfarrer Görke, weitergab.
Die eigentliche Einweihung fand danach im großen Saal statt. Nach dem Gemeindelied „Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein“ begrüßte Pfarrer Görke neben dem Prälaten auch Dekan Wallach aus Neckargemünd, die Pfarrer des Kirchenbezirks mit ihren Ältesten, den katholischen Ortsgeistlichen Pfarrer Johannes Weber mit seinen Stiftungsräten, die Bürgermeister Renz und Karolus, die Gemeinderäte aus Bammental und Wiesenbach sowie den später hinzukommenden Landrat Georg Steinbrenner und alle am Bau beteiligten Handwerker sehr herzlich.
Prälat Maas begann seine Festansprache mit einem Wort aus dem Lukas-Evangelium: „So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt …“ Danach ging er auch auf den Namensgeber des Hauses, den badischen Erweckungsprediger Aloys Henhöfer ein, dessen Vermächtnis weiter lebe und wirke. Mit den Worten: „ Wachet, seid stark und stehet fest im Glauben“ erklärte er das Haus für geweiht und dem Herrn geheiligt. Viele Grüße und Glückwünsche für die Kirchengemeinde wurden dann von den Vertretern der Ältestenkreise des Kirchenbezirks und der politischen Gemeinden überbracht. Pfarrer Weber von der katholischen Schwestergemeinde betonte: „Wir freuen uns mit Euch! Möge hier fruchtbare Arbeit geleistet werden, Gott zur Ehre und allen Menschen zum Heil, die guten Willens sind.
Am Abend fand dann ein geselliger Gemeindeabend unter Beteiligung der Jungschar, des Kirchenchors und des Posaunenchors statt. Mit einem eindrucksvollen Bericht über Israel, den Prälat Maas, der 1949 als erster nichtjüdischer Deutscher nach Israel eingeladen worden war und zu dessen Ehren 1953 im Gilboatal in Israel der Hermann Maas Hain gepflanzt wurde, vortrug, endete die beeindruckende Einweihungsfeier des neuen Evangelischen Gemeindehauses.
Fazit
Wenn wir die Jahre seit 1964 betrachten, werden wir feststellen, dass immer wieder viel Arbeit, Zeit, Mühe und vor allem auch viel Geld in unser Gemeindehaus investiert werden musste. Und ich denke, dass es keinen Kirchengemeinderat seit 1965 gibt, der sich in seiner Amtszeit nicht mit dem Gemeindehaus beschäftigen musste. Sanierungen, Renovierungen und Umbauten waren immer wieder erforderlich und standen auf der Tagesordnung. Sicherlich kam man dabei dann auch hin und wieder zur Auffassung, dass das eine oder das andere bei den Planungen und beim Bau anders, vielleicht auch besser, hätte gemacht werden können – aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer!
Wo sollte und könnte sich sonst ein aktives Gemeindeleben mit seinen Chören, der Jugend, den Gruppen und Kreisen verschiedenster Art, wie wir es bei uns in Bammental kennen und pflegen, zusammenfinden, positiv entwickeln und auch den dafür erforderlichen, zentralen und räumlichen Anlauf finden, wenn nicht in unserem Gemeindehaus – dem Aloys-Henhöfer-Haus.
R.Stoll