Beim Neubau der Kirche wurde auch eine neue Orgel eingebaut. Die „bayrische Hoforgelbauanstalt“ Georg Friedrich Steinmeyer aus Oettingen am Ried erbaute sie 1904 als Opus 817. Sie verfügt über eine Taschenlade, über zwei Manuale, ein Pedal und anfangs über 14 Register. Die Traktur erfolgt bis heute pneumatisch, also mit Luft. 1913 wurde für die Erzeugung von Luft erstmals ein elektrischer Antrieb eingebaut. Bis dahin musste der Blasebalg getreten werden – was auch heute noch möglich ist, wenn kein Strom vorhanden ist.
1954 wurde die Orgel durch die Firma Walcker aus Steinsfurt in Baden umgebaut. Dabei wurden zahlreiche Register geändert und zwei neue hinzugefügt. Als 1990 die Orgel überarbeitet wurde, war durch den Orgelsachverständigen die Herstellung des ursprünglichen Zustandes gewünscht worden. Dieser Umbau der Orgel wurde 2018 durchgeführt. Die Orgel steht übrigens – ebenso wie die Kirche – unter Denkmalschutz. Sie wird heute regelmäßig durch die Firma Steinmeyer gewartet.
Die Disposition von 1904 (Steinmeyer): 14 Register
Manual I (C – g3) = Hauptwerk, mit 56 Tönen: Principal 8’, Gedeckt 8’, Gamba 8’, Flöte 8’, Dolce 8’, Oktave 4’, Flöte 4’ und Rauschpfeife 2 2/3’.
Manual II (C – g3) = Positiv, mit 56 Tönen: Flötenprincipal 8’, Salcional 8’, Gemshorn 4’ und Lieblichgedeckt 8’
Pedal (C – d1) mit 27 Tönen: Subbass 16’ und Violoncello 8’
Die Disposition von 1954 (Walcker): 16 Register
Manual I (C – f3) = Hauptwerk: Principal 8’, Gedeckt 8’, Salcional 8’, Oktave 4’, Flöte 4’ und Rauschpfeife 2 2/3’, Sifflöte 2’, Mixtur 1 1/3’.
Manual II (C – f3) = Positiv: Lieblichgedeckt 8’, Principal 4’, Blockflöte 4’ und Zimbel 2/3’
Pedal (C – d1): Subbass 16’, Oktavbass 8’, Choralbass 8’ und Superoktave 2’.
Orgelrenovierung 2018
Ungefähr ein halbes Jahr hat die aufwändige Ausreinigung
und Instandhaltung der denkmalgeschützte Orgel gedauert.
Die Erbauerfirma hat hierfür alle Pfeifen ausgebaut,den
Spieltisch zerlegt, alle Funktionen überprüft, und wenn
es notwendig war, Teile ersetzt.
Die Prospektpfeifen glänzen nach gründlicher Reinigung
und Bronzierung wie neu und durch die Umdisposition, d.h.,
durch Umarbeiten einiger Register sind viele neue Klangfarben
entstanden.
Im Gottesdienst am 3. Advent 2018 war die Orgel wieder spielbereit
und nach letzten Feinkorrekturen wurde sie am 3. Februar 2019
mit Orgelwerken von J.A. Lefebure-Wely, J. Rheinberger und
G. Fleury festlich eingeweiht.
Seit 1988 befindet sich zudem eine Truhenorgel in der Kirche. Sie wurde im Dezember 1986 von Karl Göckel in Malsch hergestellt und besitzt vier Register im Umfang C – f3 : Gedeckt 8’, Rohrflöte 4’, Principal 2’ und Quinte 1 1/3’.